Schon vor einem Monat ist im RBB ein schöner Beitrag zur sorbischen Subkultur erschienen. Da kommt unter anderem das schöne Sauflied Palenc von Berlinska droha zum Einsatz.
Berlinska droha wird auch in einem schönen Artikel von Hendrik Lasch im ND gestreift. Im zu einer recht lesenswerten Zeitung gewandelten ehemaligen Zentralorgan heißt es:
[…] Und es gibt Musiker wie Paul Geigerzähler, der einst als Punk startete, vor etwa 15 Jahren aber begann, zu furiosen Violinenklängen und harten Beats auch sorbische Volksweisen zu singen.
Geigerzähler wuchs in einem Dorf bei Bautzen auf, bevor er Hausbesetzer in Berlin-Friedrichshain wurde. So erklärt sich der Name der Band »Berlinska Dróha«, sorbisch für »Berliner Straße«, die er 2007 gemeinsam mit Uta Šwejdźic gründete. Zum Repertoire gehörten neben selbst geschriebenen Liedern auch traditionelle sorbische Weisen und Melodien, die Geigerzähler für ihre eigenwilligen Harmonien und Rhythmen schätzt. Manche der Texte stammen aus einer Liedsammlung von 1841, die Jan Arnošt Smoler veröffentlichte, ein sorbischer Gelehrter, dessen Wirken und Bedeutung oft mit dem der Gebrüder Grimm für das Deutsche verglichen wurde.
Geigerzähler, der heute zu den bekannten Protagonisten moderner sorbischer Folklore gehört, kam dazu über Umwege. Er sei eigentlich »Randsorbe«, sagt er. Ein Urgroßvater war Kantor, Dorfschullehrer und sorbischer Intellektueller. Seine Eltern aber sprachen kein Sorbisch mehr. Bei Feiern in der sangesfreudigen Familie hätten nur einige Tanten sorbische Lieder angestimmt: »Ich habe versucht mitzusingen, was ich hörte, aber ohne die Texte wirklich zu verstehen.« […]
Die Neuigkeit zuletzt: Wir spielen mal wieder. Und zwar am 7. Juli im Kulturzug von Berlin nach Wrocław. Start 14:43 in Lichtenberg.