Gestern war ich auf der Besetzung in der Ohlauer Str. und konnte gleich noch einen ausgefallenen Act ersetzen. Hat mich sehr gefreut – auch für die Stimmung auf einem Konzert ist eine gelingende Neubesetzung das Beste was passieren kann. Bis morgen zur BVV (Bezirksverordnetenversammlung) ist die Sache erstmal geduldet, dann entscheidet sich einiges. Wie ich gehört habe, ist morgen auch schon wieder ein kleines Konzert mit bestimmt ganz großartigen KollegInnen geplant – hoffen wir, dass es stattfindet!
Die BesetzerInnen freuen sich nach wie vor über Unterstützung. Es lohnt sich auch in den kleinen Flachbau zu kommen und ein neues Soziales Zentrum mitzugestalten, das hoffentlich ein wirkliches, für die Bedürfnisse von MieterInnen und Flüchtlingsbewegung nutzbares soziales Zentrum wird und nicht einfach nur ein weiterer subkultureller Ort. Davon haben wir ja schon ein paar 🙂
Info-Telefons: 017638357600.
Apropos subkultuerelle Orte: Unterstützung braucht auch die heißgeliebte KvU, die allerdings auch mehr ist, als nur ein subkulturelles Wohnzimmer. Grade jetzt. Die Hälfte von denen war grad in Wien, um an Veranstaltungen zur Stadtpolitik teilzunehmen und den Vermieter zu ärgern. Hoffentlich hats was gebracht. Außerdem haben Freunde der KvU eine Onlineprotestmail in die Wege geleitet, die Ihr – liebe LeserInnen und Leser – unterschreiben könnt. Der Stichtag rückt unterdessen erbarmungslos näher. Trotzdem gehe ich davon aus, dass noch längst nicht alle Messen gelesen sind.
Last but not least möchte ich noch auf eine weitere Petition hinweisen. Hier gehts um einen Arbeitskampf in einem Bereich der Lohnarbeit, der ein großartiges Beispiel für Prekarisierung ist, im folgenden Fall aber auch eins von hartnäckigem Widerstand:
Seit einigen Jahren wandern viele Leute aus Spanien aus und kommen auch nach Deutschland. Sei es aufgrund von eigener Bedürftigkeit und Missständen im eigenen Land oder um ein neues Leben zu beginnen, Spanien “exportiert” Arbeiter und Angestellte nach Deutschland. Dort erwartet sie aber auch Ausbeutung und prekäre Arbeitsbedingungen.
Dies können die beiden Gewerkschafter Juan Pedro Sanchez Nula und Sergio Barbero Escavy bestätigen. Während der Messen ITB und Fruit Logistica Anfang 2012 in Berlin waren sie in der Firma Messeshop mit Sitz in Eimersleben, nahe Magdeburg, angestellt. Messeshop organisiert das Design und den Aufbau von Ständen auf Messen. Die Mitglieder der FAU Berlin haben ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllt, trotzdem haben sie ihren Lohn bisher nicht erhalten. Hinzu kommen mangelnde Arbeitsbedingungen, wie z. B.:
* Übernachtung in heruntergekommenen Unterkünften
* Transportfahrten von über 180 Km in der Nacht, bei Schnee und Glätte, nach 10 Stunden harter körperlicher Arbeit
* Kaum Essensverpflegung
* Keine Übernahme von Fahrtkosten (Benzin) sowie von Eintritt zu den Messen, den Mietkosten des Transporters und Telefonkosten.
* Anmeldung von Selbstständigkeit, damit die Firma Kosten spart und die Bezahlung hinauszögern konnte.
Ziel und Zweck dieser Petition ist einerseits eine Lösung für den Konflikt zu finden, andererseits möchten wir die Problematik von Arbeitsbedingungen, die auch in Deutschland vorhanden sind, sichtbar machen. Außerdem sollen sich die Leute dieser Situationen bewusst werden und auf diese vorbereitet sein, um effektiv und überzeugend solchen prekären Bedingungen zukünftig entgegen wirken zu können.
Die FAU Berlin benötigt deine Unterstützung, deine Stimme. Unterschreibe die Petition und fordere von der Firma Messebau Juan und Sergi zu bezahlen. Im Februar 2013 werden die gesammelten Unterschriften bei einer Aktion der Firma vorgelegt.
Weitere Information zum Arbeitskonflikt der FAU Berlin:
Hier gehts zur Petition.
Passend dazu noch ein kleines Lied von Atze Wellblech, dass wir in live der Barrikade in Moers aufgenommen haben.
Liebe Lise by
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