KlassenLos – Sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den Teuerungsprotesten.

Als Beteiligter der AntiHartz – Proteste vor 20 Jahren habe ich für das Buch auch ein Artikelchen geschrieben. Darüber wie ich als junger Punk in die Proteste hereinschlitterte, aber auch – von dort ausgehend – mit dem Versuch, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenzubringen. Mein Artikelchen ist ziemlich persönlich gehalten, in dem Buch finden sich aber auch tiefschürfendere Analysen mit einer gewissen Streubreite. Alles in allem auch eine Hilfe, die Gegenwart und den Zusammenhang von Abwesenheit breiter sozialer Proteste/Widerstand und dem Aufstig der Neuen Rechten zu verstehen. Schaut mal rein.

Buchvorstellung

Mittwoch 1.11. 2023 um 20 Uhr Beratungsstelle der Berliner
MieterGemeinschaft, Sonnenallee 101, 12045 Berlin-Neukölln
(M41, M43
Erkstr.)

KlassenLos – Sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den
Teuerungsprotesten.

mit Bernd Gehrke (AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West), Ulla
Pingel (ver.di), Paul Geigerzähler und den Herausgeber*innen Anne
Seeck, Peter Nowak, Gerhard Hanloser, Harald Rein

Vor 20 Jahren am 1.11.2003 fand die Großdemonstration gegen
Sozialkahlschlag mit mehr als 100 000 Teilnehmer*innen in Berlin statt.
Diese Demo war in eine Vielzahl von Aktivitäten gegen Sozialabbau
eingebettet, deren Höhepunkt sie war. Wir wollen an dieses Ereignis
erinnernd und zurückblickend den Zustand der gegenwärtigen Linken und
ihr Verhältnis zum sozialen Protest analysieren.

„Heißer Herbst“, soziale Wut, gar Aufruhr aufgrund von Verarmung – was
für die einen ein Schreckgespenst ist, kann für jene, die eine soziale
und radikale Änderung der Verhältnisse anstreben, nur wünschenswert
sein. Der vorzustellende Sammelband liefert die Darstellung von 20
Jahren sozialen Widerstands gegen Verarmung und soziale Entrechtung.
Vor der Hartz IV-Einführung 2004 brachten von drastischer Verarmung
bedrohte Menschen besonders im Osten ihre angestaute Wut auf die Straße.
Die Erfahrungen aus dieser Zeit machen deutlich, was möglich wäre, wenn
das individuelle Leiden an Armut in kollektiven Widerstand umschlägt. 20
Jahre später rollt eine
Teuerungswelle über Deutschland, doch der „revolutionäre“ Funke zündet
nicht. Arme Bevölkerungskreise, die am meisten unter Inflation und
Preissteigerung leiden, halten sich zurück, fühlen sich weder von
linken Protestformen inspiriert, noch von rechten Aufmärschen
angesprochen.
Es zeigt sich nicht zum ersten Mal, „dass die Krisensituation, die
materielles Elend schafft, nicht an sich selber die Revolution
produziert.“ (Hans-Jürgen Krahl)

Die Buchmacherei Berlin 2023, 12 Euro

https://diebuchmacherei.de/produkt/klassenlos-sozialer-widerstand-von-hartz-iv-bis-zu-den-teuerungsprotesten/

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *