#WannWennNichtJetzt in Budyšin

Ich freue mich auf den kommenden Sonnabend. Da hab ich nämlich die Ehre, bei der #Wannwennichtjetzt – Veranstaltung in Budyšin/Bautzen zu spielen. Und zwar gegen 14:00 am Kornmarkt.

Warum tun wir das?

Nicht erst mit den anstehenden Landtagswahlen und der Gefahr schwarz-blauer Landesregierungen werden soziale und politische Rechte in Ostdeutschland offen angegriffen und ein Klima der Angst und des Hasses nach Unten geschürt. Auch sind Rassismus und soziale Spaltung nicht nur ein Problem des Ostens, doch Geflüchteten, Linken oder LGBTIQ* begegnet hier besonders häufig die offene Gewalt auf der Straße.

Wir treten der menschenverachtenden, rassistischen und autoritären Politik der AfD, die jeglicher emanzipatorischer gesellschaftlicher Veränderung im Wege steht, entschieden entgegen. Ebenso verurteilen wir den gesamtgesellschaftlichen Rassismus und richten unsere Kritik an all jene Parteien und Institution, die in den letzten 30 Jahren vor allem neoliberale Wirtschaftspolitik gestärkt und progressive gesellschaftliche Arbeit geschwächt haben. Eine solche politische Linie zeigt sich für uns u.a. im Blockieren von Jugendarbeit, in mangelnder Förderung kultureller Angebote und in der Kriminalisierung des Engagements gegen (extrem) rechte und ihre Strukturen. Diese Politik trägt eine Mitverantwortung für das Wiedererstarken der gesellschaftlichen Rechten auf der Straße, in zivilgesellschaftlichen Strukturen, sowie in zahlreichen staatlichen Institutionen. Diese Kritik betrifft insbesondere, aber nicht ausschließlich, die sächsische CDU.

Mit der Marktplatz- und Konzerttour senden wir ein Signal, dass wir uns den öffentlichen Raum nicht nehmen lassen. Wir wollen eine offene und solidarische Gesellschaft, in der:

– du deine Nachbar*innen unterstützt, wenn sie aus ihrer Wohnung geschmissen werden sollen

– niemand Angst haben muss, aufgrund von Aussehen oder Kleidung diskriminiert zu werden

– Menschen mit 40-Stunden-Woche am Ende des Monats keine Geldsorgen haben müssen

– Jugendliche keine Angst vor der Zukunft haben müssen und Rentner*innen in Würde leben können

Gemeinsam wollen wir emanzipatorische Gesellschaftsentwürfe erarbeiten und uns nicht nur an rechten Strukturen abarbeiten. Wir machen lokale soziale Problemlagen zum Thema und finden progressive Antworten darauf, z.B. in den Bereichen Jugendarbeit, Kunst und Kultur, Gestaltung und Belebung des öffentlichen Raums, Strukturwandel und Infrastruktur, solidarische Strukturen in der Nachbarschaft und für geflüchtete Menschen. Wir thematisieren die ungerechte Chancen- und Vermögensverteilung in unserer Gesellschaft, die auf maßloser kapitalistischer Ausbeutung von Menschen und Natur beruht. Wir sind überzeugt, dass es neue und gemeinschaftliche Formen des Wirtschaftens braucht, um die Umwelt zu retten und allen Menschen auf dieser Welt ein Leben in Würde zu ermöglichen.

2019 jährt sich zudem das Ende der DDR 1989 zum dreißigsten Mal. Aus diesem Anlass wollen wir einen Fokus auf die emanzipatorischen und progressiven Kräfte der DDR-Opposition legen. Wir unterstützen Initiativen und Gruppen, die die Nachwendezeit und den Treuhand-Komplex kritisch aufarbeiten wollen. Wir überlassen dieses Thema nicht der politischen Rechten, die versucht, ihn zu instrumentalisieren.