Neues aus der Liebig oder Kaffee auf dem Dorfplatz

Wenn ich nicht schon wüsste, dass Padovicz, der Eigentümer der Liebig 34, ein besonders skrupelloser Immobilienhai ist, hätte ich es spätestens heute gemerkt. Nach zahllosen Schikanen gegen Mieter:innen, der Räumung der Liebig 34 und einem auch rechtlich mehr als fragwürdigen Ausbeutungssysten gab es heute ein Sahnehäubschen zu sehen…

Aber von vorn: Nach der Räumung des queerfeministischen Hausprojekts Liebig 34 quartierte Padovicz osteuropäische Geflüchtete quasi als Prellbock gegen etwaige Wiederbesetzungs- und Sabotageversuche in der Liebig 34 ein. Die Leute wussten nicht wo sie hinziehen und fanden sich in einem kaputten Haus ohne Heizung, dafür inmitten einer aufgeheizten stadtpolitischen Auseinandersetzung wieder. Trotz allem haben sie um überhaupt eine Wohnung zu bekommen (so hörte ich) auch noch eine Stange Geld bezahlt. Soweit so widerlich.

Padovicz Strategie ist insofern aufgegangen, als das die Sabotageakte am Haus aufhörten. Jetzt scheinen die Geflüchteten ihre Funktion als Prellbock erfüllt zu haben und Padovicz möchte sie loswerden, vermutlich um des Haus endlich mit großem Gewinn der Verwertungsmaschinerie zuzufühen (was sonst?). Wie das rechtlich aussehen wird ist noch unklar, es bleibt zu hoffen, dass das nicht so einfach ist. Aber Padovicz agiert ja eben nicht nur rechtlich. Ihm werden auch verschiedene Drohungen und Angriffe zugeschrieben. Gerade auch deshalb ist auch im Zweifelsfall sehr physische Solidarität so wichtig. Heute morgen, anlässlich einer Räumungsdrohung, fanden sich etwa 50 Leute auf der Ecke Rigaer/Liebig (Dorfplatz) ein. Es gab ein bisschen Musik und einige Farbbeutel gegen die auch anwesende Polizei (wobei ich mich frage, inwieweit das im Interesse der jetzigen Bewohner:innen war, die ja der Maßstab sein sollten bei den Aktionen). Alles in Allem aber ein Zeichen der Solidarität, das weitergeführt werden sollte (ob nun mit Farbbomben oder einen Sit in).

Es gibt auch schon ein bisschen Presse: ND, TAZ, Berliner Zeitung und Junge Welt

Für langjährige Beteiligte und Beobachter:innen ist das eine interessante Wendung, vor allem in Kombination mit den Geschehnissen gegenüber. Der Dorfplatz scheint (trotz Räumungen und Repression) ein magischer Ort zu sein 🙂 Vielleicht ein Grund mal wieder vorbeizuschauen. Am Sonntag ist um 15:00 Kaffee und Kuchen geplant.

Wir sehen uns…

One comment

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *